Allergien

Ca. 20% unserer Bevölkerung leiden unter einer Allergie, welche auch Beschwerden bereitet.

Allergene sind Moleküle, welche an sich harmlos für den Körper sind, vom Immunsystem aber als Gefahr wahrgenommen werden, was eine Reaktion auslöst. Diese Allergene reagieren an Körperoberflächen, das heißt insbesondere an der Haut, den Schleimhäuten der oberen Atemwege und des Magen-Darm-Traktes. Daher gibt es allergische Hautekzeme z.B. Neurodermitis (hierbei spielen oft weitere Faktoren eine Rolle), Kontaktekzem, Heuschnupfen (allergische Rhinokonjunktivitis), allergisches Asthma sowie Nahrungsmittelallergien als häufigste Erscheinungen. Insektengifte (z.B. Biene, Wespe) können gelegentlich lebensbedrohliche Reaktionen hervorrufen. In einigen Fällen sind Fremdstoffe im beruflichen Umfeld auslösend, was eine Berufskrankheit zur Folge haben kann.

Als allergologisch spezialisierte Praxis diagnostizieren und behandeln wir all diese, der Schwerpunkt liegt in unserer Hals-Nasen-Ohren-Sprechstunde auf dem Heuschnupfen. Dieser manifestiert sich oft im Vorschul- oder Schulalter, kann aber alle Altersgruppen betreffen. In 30 – 50% der Fälle (abhängig auch von der Art der Allergene) geht der Heuschnupfen mit der Zeit in ein Asthma über. Bei der Diagnostik erfolgt in der Regel zuerst ein Pricktest (Aufbringen der Allergene auf dem Unterarm mit Anritzen), bei dem meist Inhalationsallergene (also Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilze) getestet werden. Zur weiteren Bestätigung oder Differenzierung sind Blutuntersuchungen auf Antikörper möglich (Immunglobuline, IgE). Solche Immunglobuline werden auch oft zur Diagnostik von Nahrungsmittelallergien untersucht. Die bedeutsamsten Inhalationsallergene (nach denen auch im Pricktest im Sinne eines Suchtests gefahndet wird) sind frühblühende Bäume wie Hasel, Erle, Birke, Gräser und Roggen, Beifuß, Wegerich, Hausstaubmilben, Katze, Hund, Pferd sowie die Schimmelpilze Alternaria und Cladosporium. Wichtig ist nicht nur die Reaktion, sondern das Zusammenpassen dieser mit den Beschwerden. Das heißt, eine Allergie ist nur dann eine solche, wenn auch Beschwerden bei entsprechender Allergenexposition auftreten. Pollenallergiker haben ihre Beschwerden also z.B. im Mai/ Juni bei der Reaktion auf Gräser. Da häufig mehrere Allergene ursächlich sind, ist das Führen eines Beschwerdetagebuches sinnvoll, um die Relevanz der getesteten Allergene nachzuvollziehen. Bei ganzjährigen Beschwerden, welche etwa durch Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst werden, muss man auf entsprechende Situationen achten. Im Zweifel gibt ein Provokationstest (Patient bekommt das Allergen verabreicht) Aufschluss.

Bei der Untersuchung auf Hautekzeme sowie Berufsallergene oder zahnärztliche verwendete Materialien kommt ein Epikutantest (Testpflaster auf dem Rücken über 3 Tage) zur Anwendung.

Die Behandlung des Heuschnupfens richtet sich nach der Art der Beschwerden. Beim Heuschupfen (typisch: Naselaufen, Verstopfung der Nase, Augenjucken) sind in der Regel lindernde Nasensprays sowie Augentropfen (auf Kortisonbasis oder Antihistaminika) und/ oder Tabletten (Antihistaminika, selten Kortison) angezeigt. Bei Allergien auf Inhalationsallergene, z.T. auch Nahrungsmittelallergene kann eine Immuntherapie (früher Hyposensibilisierung genannt) wesentliche Linderung schaffen und den Übergang in ein Asthma in vielen Fällen verhindern. Diese Behandlung geht meist über 3 Jahre und wird klassisch mit Injektionen unter die Haut oder auch mit Tropfen bzw. Tabletten durchgeführt. Diese enthalten das Allergen und führen zu einer Gewöhnung des Körpers daran.

Insektengift-Allergiker können auch solch eine Immuntherapie erhalten, werden aber zusätzlich mit einem Notfallset zur Selbstbehandlung im Falle eines Stiches ausgestattet.